Stärken und Schwächen im Team erkennen: Was dabei wirklich passiert

Es gibt diese Momente in Teamseminaren, wenn plötzlich alles stillsteht. Ein Teammitglied hat gerade seine größte Schwäche ausgesprochen – und die Reaktion ist nicht das, was du erwartet hättest. Wie ein Wald, der nach einem Sturm zusammenrückt, um die schwächsten Stellen zu schützen.

In unserer Arbeit bei nevo erleben wir immer wieder: Teams entdecken ihre wahre Kraft erst, wenn sie aufhören, Schwächen zu verstecken. Das Paradoxe daran? Die Angst vor Verletzlichkeit verhindert genau das, was Teams am meisten brauchen.

Was passiert, wenn das vermeintlich schwächste Teammitglied seine Grenzen offen benennt?

Stell dir vor: Eine Praktikantin in einem Entwicklungsteam benennt als erste ihre fachlichen Grenzen. Statt Status zu verlieren, wird sie zur wichtigsten Brücke zwischen den erfahrenen Entwicklern und dem Management. Warum? Sie fragt nach, was andere nur denken. Sie übersetzt komplexe Sachverhalte in verständliche Sprache.

Die Konsequenz: Das Team erkannte, dass Unwissen kein Schwäche, sondern ein Geschenk sein kann. Projekte wurden transparenter kommuniziert. Die Praktikantin wurde zur systemischen Übersetzerin – nicht trotz, sondern wegen ihrer "Schwäche".

Wie verändert sich alles, wenn Stärken zur Last werden?

Ein Phänomen, das wir oft beobachten: Der Experte, der unter seiner eigenen Kompetenz leidet. In einem Beratungsunternehmen war der fachlich stärkste Berater der isolierteste. Als er sagte: "Ich fühle mich wie ein Lexikon, das niemand aufschlägt", veränderte sich alles. Das Team entwickelte bewusst Formate für gemeinsames Lernen.

Team arbeitet gemeinsam an Stärken-Schwächen-Analyse MapsTell Landkarte zur Visualisierung der Teamdynamik

Aus dem einsamen Experten wurde ein Mentor. Das Wissen verteilte sich, Entscheidungen wurden robuster. Paradoxerweise wurde er durch das Teilen noch wertvoller.

Die systemische Erkenntnis

Teams sind lebendige Systeme. Scheinbare Schwächen verbergen oft systemische Stärken. Mut zur Verletzlichkeit schafft Verbindung. Für mich liegt darin eine paradoxe Sicherheit: Nicht durch das Verstecken werden Teams stark, sondern durch die Integration aller Aspekte.

Möchtest du erleben, wie dein Team seine wahren Stärken entwickelt? Lass uns gemeinsam den Raum schaffen, in dem authentische Teamentwicklung möglich wird.

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Es gibt diese Momente in Teamseminaren, wenn plötzlich alles stillsteht. Ein Teammitglied hat gerade seine größte Schwäche ausgesprochen – und die Reaktion ist nicht das, was du erwartet hättest. Statt Verlegenheit entsteht etwas völlig anderes: eine neue Art von Verbindung. Wie ein Wald, der nach einem verheerenden Sturm zusammenrückt, um die schwächsten Stellen zu schützen und gemeinsam wieder zu erstarken.

In unserer Arbeit bei nevo erleben wir immer wieder, dass Teams ihre wahre Kraft erst dann entdecken, wenn sie aufhören, Schwächen zu verstecken. Das Paradoxe daran: Die Angst vor dem Zeigen von Verletzlichkeit verhindert genau das, was Teams am meisten brauchen – authentische Verbindung und gegenseitige Unterstützung. Worauf ich damit hinaus will: Stärke entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Integration.

Was passiert, wenn das vermeintlich schwächste Teammitglied seine Grenzen offen benennt?

Stell dir vor: In einem Entwicklungsteam eines mittelständischen Unternehmens benennt die Praktikantin als erste ihre fachlichen Grenzen. Statt dass sie dadurch an Status verliert, geschieht etwas Bemerkenswertes – sie wird zur wichtigsten Brücke zwischen den erfahrenen Entwicklern und dem Management. Warum? Sie fragt nach, was andere nur denken. Sie übersetzt komplexe Sachverhalte in verständliche Sprache. Sie macht das Unsichtbare sichtbar.

Die Konsequenz war tiefgreifend: Das Team erkannte, dass Unwissen keine Schwäche, sondern ein systemisches Geschenk sein kann. Projekte wurden transparenter kommuniziert, Entscheidungen besser erklärt. Die Praktikantin wurde zur systemischen Übersetzerin – nicht trotz, sondern wegen ihrer vermeintlichen "Schwäche". Sie schuf Verbindungen, wo vorher Silos existierten.

Wie verändert sich die Teamdynamik, wenn Stärken als Bürden erlebt werden?

Ein weiteres Phänomen, das wir immer wieder beobachten: Der Experte, der unter seiner eigenen Kompetenz leidet. In einem Beratungsunternehmen war der fachlich stärkste Berater gleichzeitig der isolierteste. Seine Expertise wurde bewundert, aber niemand kam zu ihm mit Fragen – aus Angst, unwissend zu erscheinen. Er wurde zum lebenden Lexikon auf einem unerreichbaren Regal.

Als er in einem unserer Workshops offen sagte: "Ich fühle mich manchmal wie ein Lexikon, das niemand aufschlägt", veränderte sich alles. Das Team erkannte, dass Stärken auch Einsamkeit bedeuten können. Daraufhin entwickelten sie bewusst Formate für Wissensvermittlung – nicht als Belehrung, sondern als gemeinsames Lernen, als lebendigen Austausch.

Die Auswirkung: Aus dem einsamen Experten wurde ein Mentor. Das Wissen verteilte sich im Team, Entscheidungen wurden robuster, weil mehr Menschen sie verstehen und mittragen konnten. Paradoxerweise wurde der Experte durch das Teilen seines Wissens noch wertvoller für das Team.

Was geschieht, wenn Teams ihre kollektiven blinden Flecken entdecken?

Das vielleicht erstaunlichste Erlebnis hatten wir mit einem Führungsteam, das sich für sehr selbstreflektiert hielt. Bis ein Teammitglied die scheinbar simple Frage stellte: "Warum reden wir eigentlich nie über unsere Erfolge?" Diese Frage offenbarte einen kollektiven blinden Fleck: Das Team war Experte im Problemlösen, aber unfähig im Erfolg-Feiern.

Was folgte, war eine tiefgreifende Erkenntnis über die eigene Teamkultur: Sie hatten gelernt, dass nur Probleme Aufmerksamkeit verdienen. Erfolge wurden als Selbstverständlichkeit abgehakt. Das führte zu einer systematischen Unterversorgung mit positiver Energie und Motivation.

Team reflektiert gemeinsam über Erfolge und Herausforderungen

Die Konsequenz: Das Team entwickelte Rituale für Erfolgsreflexion. Nicht oberflächlich, sondern tiefgreifend: Was haben wir gut gemacht? Welche Muster haben zum Erfolg geführt? Wie können wir diese Muster verstärken? Die Arbeitsatmosphäre veränderte sich grundlegend – von problemfokussiert zu lösungsorientiert.

Warum ist das Verstehen dieser Dynamiken so entscheidend für Führung?

Als Führungskraft stehst du oft vor der Herausforderung, ein Team zu formen, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Doch was bedeutet das konkret? Es bedeutet zu verstehen, dass jede vermeintliche Schwäche auch eine potenzielle Stärke des Systems ist. Es bedeutet, Räume zu schaffen, in denen Verletzlichkeit nicht bestraft, sondern als Geschenk erkannt wird.

In meiner Beratungsarbeit erlebe ich immer wieder: Die stärksten Teams sind nicht die, in denen alle perfekt sind, sondern die, in denen alle authentisch sein können. Wo Grenzen benannt werden dürfen, wo Unwissen als Lernchance gesehen wird, wo Expertise geteilt statt gehortet wird.

Wie können wir diese Erkenntnisse praktisch nutzen?

Stellen wir uns einmal vor, du würdest morgen in einem Teammeeting nicht nach den Stärken fragen, sondern nach den Grenzen. Nicht nach dem, was gut läuft, sondern nach dem, was schwierig ist. Nicht nach den Lösungen, sondern nach den Fragen, die noch offen sind. Was denkst du würde passieren?

Meine Erfahrung zeigt: Es würde sich ein Raum öffnen, in dem echte Zusammenarbeit möglich wird. Ein Raum, in dem Menschen nicht mehr Energie darauf verwenden müssen, ihre Unsicherheiten zu verstecken, sondern diese Energie in gemeinsames Lernen und Wachsen investieren können.

Die tiefere systemische Integration all dieser Aspekte

Was verbindet diese drei Geschichten? Teams sind lebendige Systeme, in denen scheinbare Schwächen oft systemische Stärken verbergen. Der Mut zur Verletzlichkeit schafft Verbindung. Die Bereitschaft, Unwissen zu zeigen, ermöglicht gemeinsames Lernen. Die Akzeptanz von Grenzen eröffnet neue Räume für Kooperation.

Für mich liegt darin eine paradoxe Sicherheit: Nicht durch das Verstecken von Schwächen werden Teams stark, sondern durch die Integration aller Aspekte – Stärken und Schwächen, Wissen und Unwissen, Können und Grenzen. Erst dann entsteht das, was wir echte Teamkraft nennen. Es ist wie bei einem Ökosystem: Die Vielfalt macht die Resilienz.

Diese Erkenntnis verändert alles: Von der Art, wie wir Meetings führen, über die Weise, wie wir Feedback geben, bis hin zur Frage, wie wir mit Fehlern umgehen. Es geht nicht darum, Perfektion zu erreichen, sondern Authentizität zu ermöglichen.

Möchtest du erleben, wie dein Team seine wahren Stärken und einen produktiven Umgang mit Schwächen entwickelt? Lass uns gemeinsam den Raum schaffen, in dem authentische Teamentwicklung möglich wird – einen Raum, in dem Verletzlichkeit zur Stärke wird.

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Hier schreibt: Konrad Gühlstorf

Hallo, mein Name ist Konrad! Ich hoffe, Du hattest viel Spaß und schöne Erkenntnisse mit diesem Beitrag. Schreib mir gerne, wenn Du Fehler findest, Fragen oder weitere Anregungen hast: guehlstorf@nevoteam.de.