Remote Teams

Remotes Arbeiten und remote Teams sind für internationale Konzerne und überregionale Firmen seit langem Realität. Die Corona-Zeit hat es nun auch für viele Institutionen und Mittelständler*innen in Form von Homeoffice in die Realität gespült.

Wir haben eine lange Erfahrung in der Erarbeitung tragfähiger Strukturen und Kommunikationsformen in verschiedensten Settings. Kontaktieren Sie uns für ein maßgeschneidertes Angebot.

Hier finden Sie auch unsere verschiedenen Moderationsoptionen.

Ein Fallbeispiel aus unserer Praxis

Die Anfrage:

50 Product Owner eines digitalen Dienstleisters mit international verteilten Mitarbeiter*innen (in remote teams) und einem Hauptsitz in Deutschland wollen in einem zweitägigen Workshop an Kommunikation und Produkt-übergreifender Zusammenarbeit arbeiten. Dabei soll der Spaß nicht zu kurz kommen. Die meisten Teilnehmer*innen sprechen deutsch, aber nicht alle, deshalb findet der Workshop auf Englisch statt. Das Zeitfenster beträgt zwei Tage.

Unser Plan:

Am ersten Tag möchten wir die Gruppe schnell miteinander in Aktion bringen (Teambuilding und Themengenerierung) und am zweiten Tag auf den Inhalt fokussieren (Strukturen der Kommunikation und Zusammenarbeit). Optimale Voraussetzungen für einen kombinierten Outdoor-indoor-Workshop in einem exklusiven Seminarhotel in der Lüneburger Heide.

Für den Vormittag des ersten Tages arbeiteten wir eine Wanderung mit Interaktionsaufgaben in zufällig zusammengesetzten Kleingruppen aus, die jeweils von einem/r nevo-Trainer*in begleitet würden. Vom Hotel auf dem Land sollten die Wanderungen sternförmig ausgehen und nach mehreren Übungen, dyadischen Kommunikationsaufgaben und Gruppenreflexionen ein Treffen aller Gruppen am Nachmittag ermöglichen. Am Nachmittag planten wir in neu formierten Gruppen schwimmfähige Flöße zu bauen, um dann mit allen Teilnehmer*innen aufs Wasser des nahegelegenen Sees zu gehen. Um interne Fragen und Themen rund um Kommunikation zu generieren, gab es über den Tag verteilt Frontloadings der Trainer*innen, sowie einen angehobenen Schwierigkeitsgrad in den Übungen und entsprechende Reflexionen. Eine letzte große Reflexionsrunde sollte am Abend vor dem Grillen die Themen für den Folgetag hervorbringen.

Am zweiten Tag organisierten wir ein Open Space in mehreren Phasen. Darin können sich die Teilnehmer*innen freiwillig verschiedenen Themen zuordnen, mit der Möglichkeit des permanenten Wechsels und „Hummelflügen“ und „Schmetterlingswiesen“. In einzelnen Themenräumen würden wir zudem unterschiedliche Methoden anbieten, in denen Kleingruppen teilweise in Eigenverantwortung und teilweise von uns moderiert arbeiten könnten.

Die Umsetzung:

Der Outdoor-Part lief wie geplant. Das Kennenlernen der teilweise unbekannten Teilnehmer*innen verlief heiter und intensiv, die Interaktionsaufgaben wurden angenommen und entwickelten spannende Gruppendynamiken. So gab es schon am Vormittag viel zu reflektieren und Themenfelder öffneten sich wie von alleine.

Die Zusammenführung der Kleingruppen war ein spannender Moment: Wir organisierten ein riesiges Zahnrad mit vier Kreisen, in dem jeder Kreis durch eine Gruppe gestellt wurde. So trafen sich jeweils ein/e Teilnehmer*in aus einer Gruppe und tauschten sich zu einer Leitfrage aus. Mit dem Drehen der Zahnräder trafen sich vier andere Menschen zu einer neuen Frage. So gelangten Informationen und Erfahrungen von einer Gruppe zur anderen und verteilten sich aus den remote Teams unter allen Teilnehmer*innen.

Beim Floßbau am Nachmittag hatten die neuen Kleingruppen unterschiedliche Ressourcen zur Verfügung und waren vor die Aufgabe gestellt, mit dem zurecht zu kommen, was sie hatten. Auch wenn Materialtausch erlaubt war, sollten sechs unterschiedliche Flöße entstehen (eines davon aus Luftballons, andere mit Fässern, wiederum andere mit Kanistern oder Rohren). Wie würden die Teilnehmer*innen mit Emotionen untereinander und zwischen den Gruppen umgehen? Was passiert, wenn Freude oder Schadenfreude, Neid oder Missgunst auftreten? Wie gehen die Gruppen mit einem aufkommenden Wettkampfgedanken um?

Obwohl es anfangs Widerstände ob der begrenzten Mittel gab, nahmen alle Gruppen die Herausforderung an und am Ende lag das Luftballon-Floß trotzt großer Skepsis der Akteure am Sichersten auf dem Wasser. Aus verschiedensten Emotionen während des Floßbaus entstand ein großes Hallo und Spaß auf dem Wasser.

Die geplante Reflexionsrunde zum Tagesabschluss brachte viele spannende und teilweise für die Führungskräfte auch unerwartete Themen hervor. In einer kurzen abendlichen Besprechung zwischen uns Trainer*innen und den Führungskräften der Firma steckten wir ab, welche Themen wie am Folgetag bearbeitet und gebündelt werden können.

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Die Themen wurden im Open Space mit einem zentralen und mehreren kleinen Räumen organisiert. Aufgrund der Themen war uns klar, dass ein Raum zur Produkt-übergreifenden Zusammenarbeit methodisch LEGO® SERIOUS PLAY® zur Verfügung stellen sollte. In diesem Raum konnte eine begrenzte Zahl der Teilnehmer*innen in Phase 1 ihre subjektiv erlebte globale Zusammenarbeit innerhalb der Firma bauen und in einer Präsentationsphase vor der Gruppe erläutern. Auch die anderen Gruppenergebnisse wurden in einem Zwischenbericht präsentiert und sorgten für viel Beifall. In der zweiten Runde wurde nun im LEGO®-Raum ein gemeinsames Modell der gewünschten Kooperation und Kommunikation erarbeitet, während in anderen Räumen teilweise neue Themen oder bestehende Themen mit neuen Teilnehmer*innen bearbeitet worden.

Nach den Abschlusspräsentationen am Nachmittag folgten Diskussion und Feedback.

Das Fazit:

Ein sehr gelungenes Format. Das Feedback brachte viel Positives. Besonders hervorgehoben, wurde das intensive Miteinander im Outdoor-Teil und das dadurch bedingte Kennenlernen trotz großer Gruppe. Die Open Space-Methode brachte viele Erkenntnisse und nächste Schritte hervor. Sowohl strukturell als auch persönlich setzte dieser zweitägige Workshop einen Meilenstein in der internen Kommunikation der remote Teams. Das LEGO®-Modell der Kooperation und Kommunikation schaffte es im Anschluss bis in die Vorstandsetage und wurde in weiteren Maßnahmen vertieft und zum guten Schluss implementiert.

getting to work with nevo