Teamlead

Die Führung von Teams braucht besondere Kompetenzen. Sie ist von Selbstführung und der Führung von einzelnen Mitarbeiter*innen nicht komplett abgrenzbar, sollte aber besondere Aufmerksamkeit bekommen. Denn der Umgang mit Gruppen beinhaltet für Führungskräfte neben Organisation und Kommunikation auch einen extrem dynamischen Kontext mit unterschiedlichen Menschen. Wie kann man dies am besten erlernen? Nach Möglichkeit in entsprechenden Formaten mit möglichst vielen Erfahrungsräumen. Weiterbildungen und Workshops, die Herz, Hirn und Hand ansprechen, sind dementsprechend bei uns selbstverständlich. Diese reichern wir mit gruppendynamischer Resonanz als Übungsfeld an und erreichen damit nachhaltige und praxisbezogene Lernerfolge.

Wir unterstützen Sie gerne mit unserer Expertise in Ihrer individuellen Führungskräfte- und Teamentwicklung. Kontaktieren Sie uns für ein maßgeschneidertes Angebot.

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Ein Fallbeispiel aus unserer Praxis

Die Anfrage:

„Wir brauchen etwas, das unsere Teams und unsere Führungskräfte unterstützt. Das läuft nicht immer so wie wir uns das vorstellen,“ so eine HR-Leiterin eines Industriebetriebs mit direktem und indirektem Bereich. Der konkrete Bedarf lag in der individuellen Führungskompetenz (teamlead) mehrerer Hierarchieebenen mit entsprechend unterschiedlichen Aufgaben und Teams. Die Workshops sollten pro Gruppe drei Tage dauern und neben den konkreten Inhalten, bei den Führungskräften Lust und Motivation auf Weiterbildung wecken.

Der Plan:

Wir saßen im nevo-Team zusammen und planten den Auftrag: In drei Tagen teamlead vermitteln, Teamarbeit analysieren und individuelle Führungsstile inklusive Kommunikations-, Moderations- und Konfliktmethoden erarbeiten. „Das ist eine Menge – und wie holen wir alle mit ihren unterschiedlichen Backgrounds ab?“

Wir würden den ersten Tag brauchen, um eine vertrauensvolle Atmosphäre und gute Grundlagen herzustellen. Ein Kollege formulierte die Idee, dass sich zu Beginn jede*r Teilnehmer*in „eine optimale Führungskraft backt. Und dann gucken wir mal, wie sich jede*r dazu positioniert.“ In der zweiten Sequenz planten wir Anforderungen an eine Führungskraft und Führungsstile zu erarbeiten. Zum Abend hin wollten wir den Übergang zum Thema Teamarbeit angehen, in dem wir mit zwei Entwicklungsmodellen und einer Kooperationsübung arbeiten. Für den Abschluss wählten wir einen Dyaden-Spaziergang, um die Modelle auf die realen eigenen Teams anzuwenden und aktives Zuhören zu üben.

Der zweite Tag würde mit einer praktischen Simulation zu Führungsverhalten starten. Ein*e Teilnehmer*in könnte die Führungsverantwortung für eine Übung übernehmen und anschließend Feedback von allen anderen erhalten. „Da arbeiten wir an Reflexion, unterschiedlichen Wahrnehmungen in Teams und Feedbackgeben und -nehmen gleichzeitig“ – ein Tool, was im gesamten Workshop wiederholt vorkommen würde. Diese Arbeitsweise wenden wir generell sehr effektiv als Grundlage unserer Trainings an. Der Bezug zur Arbeitsrealität sollte durch Übungen hergestellt werden, die thematisch die verschiedenen Arbeitsbereiche der Firma abdecken.

Auch die Themen Motivationsfaktoren und Moderationsfähigkeiten wollten wir anhand einer „Meeting“-Situation exemplarisch üben und reflektieren. Jede*r Teilnehmer*in hätte dabei die Möglichkeit sich auszuprobieren und die Gruppe erlebt so eine Vielzahl funktionierender Moderationsskills und nimmt Widerstände selbst wahr.

Am Nachmittag würden reale konflikthafte Arbeitssituationen der Teilnehmer*innen exemplarisch zum Einüben von Ich-Botschaften aus der gewaltfreien Kommunikation benutzt. „Mit der Gruppe als Resonanzraum überprüfen wir dann, ob die neu erarbeitete Gesprächsführung für alle passt,“ so unsere Strategie. Weiterhin planten wir Rollenspiele zur Konfliktklärung mit Hilfe von Grundlagen der Mediation wiederholt durchzuführen. Dadurch würde sowohl die Innenwelt von Konflikten als auch Führungsverhalten zur Konfliktlösung erlebbar.

Der dritte Tag sollte im Zeichen des individuellen Trainings für die Führungsarbeit mit dem eigenen Team stehen und somit einen intensiven Transfer in die reale Arbeitssituation darstellen. Dafür würde zu Beginn ein Profiling und dessen Analyse erfolgen. Auf dessen Grundlage würden konkrete Maßnahmen für das eigene Team erstellt.

Den Abschluss des Workshops sollte eine große Feedback-Runde bilden. Wir wollten dazu ein selbstentworfenes Modell zu Teamfähigkeiten auf Grundlage des Riemann-Thomann-Kreuzes und des DISG-Modells vorstellen. Die Teilnehmer*innen würden sich gegenseitig mitteilen, wie sie sich in den drei Tagen wahrgenommen haben und so in einer Fremd- und eine Selbsteinschätzung wertvolle Reflexionsmöglichkeiten gewinnen.

Die Umsetzung:

Im ersten Gruppen-Workshop der Firma mit sehr heterogenen Teilnehmer*innen gelang ein schneller Start in eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Als jede*r seine „Backmischung“ der optimalen Führungskraft vorstellte, sich anschließend selbst dazu positionierte und auch Schwächen preisgegeben wurden, entstand in kürzester Zeit Intimität, die Zugehörigkeit zur Gruppe und auch eine Stimmung für lebenslanges Lernen.

Die Kooperationsübung und der Rest des Tages vertiefte das gute Gruppengefühl und zeigte auch die Vielfalt der Charaktere und ihre möglichen Reibungspunkte auf. Grundlagen zu Führungsverhalten und Teamarbeit wurden vermittelt und konnten so als Voraussetzung für den zweiten Tag eingesetzt werden.

Dieser startete mit der angesprochenen Simulation eines Produktionsprozesses unter Zeitdruck. Das intensive anschließende Feedback verdeutlichte die Vielfalt an unterschiedlichen Bedürfnissen und Erwartungen in einem Team. In der Meeting-Übung bekamen die Moderator*innen sehr offen zu spüren, was es heißt einen Konsens herbeizuführen und welches konzentrierte Mindset es braucht, um eine Gruppe zu moderieren. Auch wenn es für einige Teilnehmer*innen nicht nur positive Rückmeldungen gab, war es sehr lehrreich – mit allen Optionen es beim nächsten Mal anders zu machen. Ebenso zeigte sich bei den Ich-Botschaften mal wieder: „It’s simple but not easy.“ Ein Anreiz mehr, kräftig zu üben, um Sicherheit zu erlangen.

In den Rollenspielen kam eine Vielfalt von Themen auf den Tisch: von Klassikern der Wahrnehmungskonflikte bis zu komplexen Themen, die am Ende in die rechtliche Auseinandersetzung führen müssten. Deren intensive Aufarbeitung ermöglichte tiefe Erkenntnisse in das Modell der Anforderungen und Führungsstile nach Reddin.

Der dritte Tag war ein intensives Arbeiten an den nächsten individuellen Schritten mit dem Fokus auf kollegialer, lösungsorientierter Führung. Der Team-Profiler und die Abschlussrunde mit wahrnehmungsbasiertem Feedback zum Verhalten der Einzelnen in den drei Tagen war ein Moment mit großem Aha-Effekt. In großer Aufbruchsstimmung verabschiedeten wir die Teilnehmer*innen des ersten Workshops.

Das Fazit:

Nach über 40 Seminaren dieser Art können wir sagen, dass das Konzept funktioniert. Es holt die Teilnehmer*innen da ab, wo sie stehen. Es ermöglicht ihnen, sich mit der Gruppe auszuprobieren und voneinander zu lernen. „Die theoretischen Inhalte tauchen in den Simulationen auf und werden so zu einer großartigen, ganzheitlichen Lernerfahrung“, so eine Teilnehmerin.

Wenn Sie also Ihre Teamleader stärken wollen, gönnen Sie ihnen diese starken Erfahrungen! Sprechen Sie uns an!

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